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Wie wirkt Mirtazapin?

Das rezeptpflichtige Medikament Mirtazapin wirkt an unterschiedlichen Nervenzellen im Gehirn. Dadurch können verschiedene Effekte ausgelöst werden. Mirtazapin hellt zum Beispiel die Stimmung auf und kann Ängste lindern. Es kann aber auch müde machen.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Mirtazapin

Müdigkeit ist eigentlich eine Nebenwirkung von Mirtazapin. Sie wird häufig genutzt, um Schlafstörungen zu behandeln. Auch bei Menschen ohne Depressionen; dafür gibt es aber keine offizielle Zulassung.

Weitere Nebenwirkungen können etwa ein trockener Mund, Verstopfung, höheres Sturzrisiko, mehr Appetit, Gewichtszunahme und Erschöpfung sein. Treten solche Beschwerden auf, sprechen Sie mit der Ärztin oder dem Arzt.

Wechselwirkungen können unter anderem mit Arzneien auftreten, die genau wie Mirtazapin im Gehirn wirken und schläfrig machen, etwa Benzodiazepine wie Diazepam oder auch starke Schmerzmittel wie Opiate oder Opioide. Sie verstärken die müde machende Wirkung. Ähnliches gilt für Alkohol. Der sollte auf keinen Fall zusammen mit Mirtazapin getrunken werden.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Apotheke oder der Arztpraxis.

Wussten Sie, dass...

...die den Schlaf ­fördernde Wirkung schneller eintritt als die stimmungs­aufhellende? Mirtazapin blockiert im ­Gehirn besonders gerne und schnell die Möglichkeit des Botenstoffs Histamin, an bestimmte Nervenzellen zu binden. Histamin ist eine Art Wachmacher. Kommt er nicht an die Zellen ran, macht das müde.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Dosis wie ärztlich verordnet langsam erhöhen: Für die antidepressive Wirkung wird in der Regel erst eine niedrige Dosis verschrieben, die über Tage hinweg gesteigert wird.
  • Stimmungsaufhellende Wirkung setzt erst nach etwa zwei Wochen ein: Wie erfolgreich die Therapie ist, kann man deshalb erst nach zwei bis vier Wochen beurteilen.
  • Zum richtigen Zeitpunkt einnehmen: Mirtazapin kann müde machen. Es wird üblicherweise abends genommen – bei zweimal täglicher Einnahme abends die höhere Dosis.

Medikationsanalyse

Mirtazapin kann mit anderen Arzneien wechselwirken, auch mit rezeptfreien. Wichtig ist, dass die verordnende Ärztin oder der Arzt über alle Mittel Bescheid weiß. Zusätzlich bieten viele Apotheken eine erweiterte Medikationsberatung an. Dabei werden Wechselwirkungen geprüft – und die richtige Einnahme.


Quellen: